Ellenbogen

Ellenbogen

Drei unterschiedliche Gelenkpartner: der Oberarmknochen und der Unterarm (bestehend aus Elle und Speiche) machen den Ellbogen zu einem der kompliziertesten Gelenke unseres Körpers.

Das Ellbogengelenk hat ein hohes Bewegungspotential und eine damit einhergehende erhöhte Verletzungsanfälligkeit.

Neben den typischen Symptomen wie Tennis- oder Golferellbogen, werden häufig Überlastungen durch sportliche Aktivitäten, wie Kampf- oder Ballsportarten, verursacht.

Epicondylitiden – Golfer- / Tennisellbogen

Epicondylitiden liegen eine chronischen Entzündung der Sehnenansätze am Ellbogen zu Grunde und werden nach Lokalisation als Golfer oder Tennisarm bezeichnet (Epicondylitis humeroradialis bzw. humeromedialis).

Ursachen können oft wiederkehrende explosive Bewegungen, wie in diversen Schlagsportarten, Überbelastung oder Dysbalancen, wie etwa durch einseitige Schreibtischarbeit, sein. Sie können auch sekundär, im Rahmen einer anderen Pathologie, entstehend.

Die Therapie ist dementsprechend mannigfaltig und reicht von therapeutischen Ansätzen (individuelle Trainingsmodifikation, angepasstes Techniktraining, Querfriktion, exzentrisches Training, Taping, physikalische Therapie, Needling und Stoßwelle) bis hin zur operativen Versorgung. Hierbei ist vor allem die Arthroskopie (Gelenksspülung durch eine Knopflochtechnik) zu erwähnen. Ein Heilungsverlauf ist sehr langwierig und dauert in der Regel mehrere Wochen.

Instabilitäten

Zu Bandinstabilitäten kommt es vorwiegend infolge eines Sturzes, oder aber durch sportartspezifische Bewegungsmuster mit repetitiven Mikrotraumen wie zum Beispiel bei Wurf- und Überkopfsportarten (Handball, Tennis, Speerwurf). Betroffen kann der innere und/oder der äußere Bandapparat sein. Oft führen Instabilitäten zu einer Überbelastung der ansetzenden Muskulatur, deren Schmerzen im Vordergrund stehen, wodurch eine Diagnose erschwert wird oder auch die Symptome fehlinterpretiert werden.

Typische Beschwerdesymptomatik eines instabilen Ellbogens können Schmerzen oder ein Schnappen des Gelenks sein. Weiters berichten Patienten oft von einem Unsicherheitsgefühl, vor allem bei Belastung. Nicht selten kann die Diagnose nur durch eine Arthroskopie sichergestellt werden.

Therapeutisch wird eine konservative Therapie ausgeschöpft, wobei ein hohes Knowhow von Seiten des Arztes unerlässlich ist. Leider sieht man allzu oft eine inadäquate therapeutische Betreuung aufgrund des geringen Wissens über die genaue Pathologie. Bei erhöhtem Anspruch und erfolgloser konservativer Therapie muss an eine Bandplastik, eine Operation die eine Stabilität des Bandapparats wiederherstellt, gedacht werden.

Ellbogensteife/Arthrose/freie Gelenkskörper

Im Rahmen einer Gelenksabnützung, aber auch singulär auftretend, kann es zu einer Gelenksteife kommen.

Häufig zusätzliche Beschwerdesymptomatik: neben dem aufgebrauchten Knorpel kommt es zu freien Gelenkskörpern, Gelenksmäuse genannt, die zu einer Einklemmungssymptomatik führen. Der Gelenksspalt verkleinert sich, zusätzlicher Knochen wird angebaut, was zu einer zunehmenden Bewegungseinschränkung führen kann. Nicht zuletzt muss hier eine posttraumatische Arthrose, sprich eine Gelenksabnützung nach Knochenbrüchen erwähnt werden.

Ein spürbares Reiben, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und sichtbare Deformitäten sind typische Symptome. Beginnend mit einer konservativen Therapie mit Physiotherapie, Schienenversorgungen etc. stehen im Spätstadium nur noch die operativen Therapien zur Verfügung. Hier ist ein prothetischer Ersatz bzw. Teilersatz zu nennen.

Riss der Bizepssehne

Der Umstand der ellbogennahen Verletzung der Bizepssehne variiert je nach Alter und Lebensumstände.  Nicht selten steckt ein chronischer Prozess im Hintergrund, wodurch es aufgrund einer Fehlbelastung zum Riss oder Teilriss kommt. Auch eine plötzlich auf den angespannten Muskel einwirkende Kraft kann Ursache sein. Es folgt eine sichtbare Deformität, das sogenannte Popeye Zeichen. Hier zieht sich der Muskelbauch Richtung Schulter zurück. Ein entstandenes 30 bis 40%iges Kraftdefizit betrifft vor allem die Rotation. Die Notwendigkeit einer operativen Sanierung wird kontrovers diskutiert.

Ist ein erhöhter Anspruch beim Arbeiten oder bei sportlicher Belastung, wie etwa im Kraftsport, gegeben, erfolgt eine Operation. Was in ihrem speziellen Fall die beste Möglichkeit ist sollte mit dem Spezialisten ihres Vertrauens besprochen werden.

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